Bundesbank: Wohnimmobilien in Großstädten 35 Prozent überbewertet

Bundesbank: Wohnimmobilien in Großstädten 35 Prozent überbewertet

Laut Bundesbank betragen die Preisübertreibungen bei Wohnimmobilien in den Städten insgesamt im Jahr 2017 zwischen 15 und 30 Prozent. In Großstädten, in denen bereits zuvor beträchtliche Überbewertungen gemessen wurden, dürften die Preisabweichungen – laut Bundesbank – nochmals zugenommen haben und mittlerweile bei 35 Prozent liegen.

Zu dieser Einschätzung gelangt die Deutsche Bundesbank in ihrem Monatsbericht für Februar 2018 (siehe „Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland im Jahr 2017“, Seite 52). Hiernach setzte sich der breit angelegte Preisauftrieb bei Wohnimmobilien in Deutschland im vergangenen Jahr fort. Gleichwohl nahm die seit einiger Zeit recht hohe Preissteigerungsrate im Berichtsjahr nicht weiter zu. Während sich Wohnraum in städtischen Gebieten mit mehr oder weniger unvermindertem Tempo verteuerte, ermäßigte sich der Preisanstieg in Deutschland insgesamt etwas.

Zu einem ähnlichen Ergebnis ist für den gleichen Berichtszeitraum auch Sprengnetter mit seinem „Sprengnetter ImmobilienmarktMonitoring“ gelangt. Allerdings hat Sprengnetter festgestellt, dass der Preisanstieg 2017 gegenüber dem Vorjahr noch einmal etwas zugenommen hat. Siehe hierzu die Sprengnetter-News vom 29. September 2017 („Wohnimmobilien auch in 2017 stark gefragt: Die Richtung der Preise zeigt weiter nach oben“).

Von den anders als in den Vorjahren nicht weiter sinkenden Zinsen sei im vergangenen Jahr kein zusätzlicher Nachfrageschub ausgegangen. Zudem dürfte nach Einschätzung der Bundesbank die Angebotsausweitung im Jahr 2017 deutlich zugelegt haben.

In den Städten lägen die Preise von Wohneigentum weiterhin deutlich über dem Niveau, das durch die langfristigen wirtschaftlichen und demographischen Einflussfaktoren gerechtfertigt erscheine. In diesem Zusammenhang weist die Bundesbank darauf hin, dass sich diese Ausführungen auf die realwirtschaftliche Einordnung der Preisentwicklung am Wohnimmobilienmarkt beziehen.

Für eine Bewertung aus Finanzstabilitätssicht sei darüber hinaus erforderlich, Aspekte der Wohnimmobilienfinanzierung mit in den Blick zu nehmen. So hat der Ausschuss für Finanzstabilität (AFS) im Juni 2017 in seinem Jahresbericht trotz steigender Preise das Risiko einer Immobilienblase als gering eingeschätzt. Der Ausschuss brachte es in seinem Bericht auf den Punkt: „Der Markt ist heiß, aber ausreichend solide finanziert.“ (Siehe Sprengnetter-News vom 2. August 2017).

Quelle: Bundesbank – Monatsbericht Februar 2018

Veröffentlicht am 20. März 2018
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